Die Ökoschule im Portrait

Die Landshuter Zeitung hat der Ökoschule eine sechsteilige Reihe gewidmet und die Schule, ihre Schüler und Ehemaligen vorgestellt. Wie sieht der Alltag an der Ökoschule aus? Woher kommen die Schüler? Und wodurch zeichnen sich kleine Betriebsgrößen aus? All diese Themen werden werden aufgegriffen.

Eine Schule sehr nah am Verbraucher

Bio und öko ist in aller Munde: Doch wie viel Know-how und Liebe zur Landwirtschaft steckt hinter ökologisch produzierten Nahrungsmitteln? Wie bereiten sich junge Landwirte darauf vor, die immer größer werdende Öko-Nische zu beliefern? Nach drei Jahren Berufsausbildung besuchen sie drei Semester die Fachschule für Agrarwirtschaft/ Fachrichtung Ökologischer Landbau in Landshut-Schönbrunn.
„Wir wollen eine nachhaltige Landwirtschaft mit Zukunft für unsere Landwirte“, macht Schulleiter Michael Lobinger deutlich.

Zusammen mit elf weiteren Lehrern unterrichtet er aktuell rund 65 Studierende. Und die kommen aus ganz Deutschland an die Isar. "In Bayern gibt es nur zwei Schulen unserer Art, das spricht sich rum", meint Lobinger und verweist auf die praxisnahe Ausbildung mit ökologischem Lehrbetrieb, Landmaschinenschule und einem schuleigenen Versuchsfeld vor den Toren des Schulgeländes.
Die Ausbildungen greifen ineinander
1988 wurde die Schule in ihrer aktuellen Form gegründet. Beenden werden die Schüler ihre Schullaufbahn als „staatliche geprüfter Wirtschafter für ökologischen Landbau“ und als Landwirtschaftsmeister. „Hier greifen die Ausbildungen ineinander – das schätzen unsere Schüler sehr“, erläutert der Schulleiter, der seit 1999 am Landwirtschaftsamt Landshut tätig ist. Träger der Schule ist der Bezirk Niederbayern. „Das Schulpersonal wird vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zur Verfügung gestellt“, sagt Lobinger.
Jeden Oktober beginnt dabei ein neues Schuljahr und dauert in der Regel bis Ende März. „Dann beginnt die betriebliche Praxis, bevor wieder drei Schulwochen im Sommer folgen“, beschreibt Michael Lobinger den Mix aus Theorie und Praxis, denn: Rund 90 Prozent der Studierenden werden zuhause einmal den elterlichen Betrieb übernehmen – und wiederum rund 70 Prozent davon haben schon einen Bio-Betrieb. „Das heißt, unsere Studierenden wissen, worum es geht und sind hochmotiviert, schulische Inhalte auf ihren Betrieben anzuwenden – so lernt es sich leichter“, meint der Schulleiter und erinnert an die Abschlussarbeit, die jeder Schüler, anhand eines realen Betriebs schreiben muss.
Auch die Gesundheit der Landwirte im Fokus
Wichtige Themen neben den klassischen Unterrichtsstoffen sind so Vermarktung, Diversifizierung und Ab Hof-Vermarktung. „Dabei spielen auch Aspekte wie Gesundheit und 'Das bin ich mir wert' eine immer größere Rolle“, erklärt Lobinger. Er denkt dabei an die motivierten jungen Menschen, die sich auch mal eine Pause zum Verschnaufen gönnen müssen.
Jeder kennt an der Schule jeden, und genau das macht auch diesen familiären Charme in Schönbrunn aus. Der Zusammenhalt und die Unterstützung auch im außer-schulischen Bereich wird durch das Wohnheim – mit 40 Plätzen – noch verstärkt. „Während ihrer Schulzeit entwickelt sich ein funktionierendes Netzwerk zwischen den Schülern und Lehrern, das auch nach der Zeit in Schönbrunn noch rege genutzt wird“, fasst es Schulleiter Michael Lobinger zusammen.
Aus der Landshuter Zeitung vom 01.10.2022
"Während ihrer Schulzeit entwickelt sich ein funktionierendes Netzwerk zwischen den Schülern und Lehrern, das auch nach der Zeit in Schönbrunn noch rege genutzt wird", fasst es Schulleiter Michael Lobinger zusammen.

Aus der Landshuter Zeitung vom 01.10.2022